Manchmal braucht man als Autorin einen Wegweiser.
Meine Leseleidenschaft verdanke ich Frau Vogel, meiner Deutschlehrerin. Journalistin wurde ich nicht zuletzt, da Walther von La Roche mir riet, diesen Weg einzuschlagen. Die wohlmeinenden Worte dieser beiden leider nicht mehr unter uns weilenden Menschen sind lange her. Aber sie prägen mein Leben noch immer, denn sie lehrten mich, meine Arbeit immer wieder zu hinterfragen.
Wenn ich heute beim Schreiben ins Stocken gerate, suche ich Rat bei meinen Mentoren, zu denen seit vielen Jahren Dr. Jürgen vom Scheidt zählt. „Angst vor Kritik – warum?“, schreibt er beispielsweise in seinem Newsletter. „Schaut man sich diese Angst genauer an, so steckt dahinter mit hoher Wahrscheinlichkeit zunächst einmal eine übertrieben hohe Messlatte, die man selbst an das Projekt anlegt. Selbstkritik ist wichtig. Aber wenn sie zu streng ausfällt, kann sie das potenzielle Werk schon gewissermaßen im „Mutterleib“ abtöten – will sagen: Im Kopf der Autorin und des Autors. Es gilt also, diese kritische Instanz gewissermaßen in „die zweite Reihe“ zu verbannen. Sie ist wichtig für das Überarbeiten des Werks – aber sie darf auch nicht zu streng sein“, lautet der Rat des erfahrenen Schreiblehrers.
Ein stets inspirierendes Vorbild ist Elizabeth Gilbert, die selbst so traurige Erfahrungen wie den Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet, indem sie sich an den Tisch setzt, ein neues Buchprojekt in Angriff nimmt und es erfolgreich abschließt.
Liest man die Bücher von Julia Cameron, erscheinen sie auf den ersten Blick spirituell, was nicht jedermanns Geschmack trifft. Bei intensiver Lektüre sind ihre Techniken jedoch bestens geeignet, kreative Blockaden zu lösen.
Last modified: 9. Februar 2019