Sonntagnachmittag. Draußen: Wind und Regen. Drinnen: Bücher im Regal.
Seit Tagen gibt das Wetter in Berlin das immer gleiche Schauspiel: Morgens schaut man hoffnungsvoll in den stahlblauen Himmel und freut sich, dass die Sonne scheint. Am späteren Vormittag versteckt sich die Sonne hinter immer dichteren Wolkenbändern. Kurze Zeit später ist der Blick aus dem Fenster Pflicht, wenn man aus dem Haus gehen und nicht nass werden möchte. Wind und starker Regen veranlassen zum Überlegen, ob man tatsächlich raus muss. Falls ja, macht es allerdings wenig Sinn, abzuwarten. Denn seit Tagen hört der Regen bis in den späten Abend hinein sowieso keine Minute mehr auf.
Der geplante Sonntagsspaziergang mit Einkehr im Café fällt folglich aus; Begründung siehe oben. Ich werde lesen. Zur Auswahl steht
eine Kurzgeschichtensammlung, die mich nach Moskau, New York und Odessa entführt.
Fluss Nr.7, Pavel Lembersky, Frankfurter Verlagsanstalt
die Geschichte dreier Frauengenerationen, die ihren eigenen Weg zur Unabhängigkeit suchen.
Über mich sprechen wir ein andermal, Edna Mazya, Kiepenheuer & Witsch Verlag
ein besetztes Haus in Brooklyn, eine Gruppe Frauen und Männer, deren Charaktere kaum unterschiedlicher sein könnten, verbindet das Ziel, einen Ausweg aus einer scheinbar ausweglosen Situation zu finden.
Sunset Park, Paul Auster, Rowohlt Verlag
der letzte Roman Henry Roths, den Kritiker als unterschätzten Autor bezeichnen. Nach seinem Erstlingserfolg steckt der junge Schriftsteller in einer tiefen Schaffenskrise fest.
Ein Amerikaner, Henry Roth, Hoffmann und Campe Verlag
Last modified: 17. März 2019