Im leeren Raum

von Schreiben

Die Angst vor dem erneuten Lockdown unseres Alltags ist groß.

Ist man ein Pessimist, wenn man den aktuellen Entwicklungen misstraut? Tief sitzen die Bedenken, die eben begonnenen Lockerungen werden zurückgenommen, sobald die Indikatoren auf eine Verschlechterung der Lage hinweisen. R-Wert, Inzidenz und ITS-Belegung bestimmen seit fast eineinhalb Jahren unser Leben. Wie können wir diese Furcht verlieren – und sei es nur einen Sommer lang? Indem wir schreiben und unseren Stress loswerden, sobald wir ihn in Worte gefasst, unsere widersprüchlichen Emotionen und Gedanken aufgeschrieben haben. „The Pandemic Journaling Project“ nannten zwei Wissenschaftlerinnen der University of Connecticut und der Brown University ein digitales Logbuch, in dem man seine Erfahrungen während der Pandemie festhalten kann. Jetzt steht zumindest die westliche Welt vor der allmählichen Rückkehr zur Normalität. Und damit erleben wir nicht nur Vorfreude, sondern erneut Stress. Ich erlebe diese Wochen und Monate als eine Art Dauertest, gefangen in einem leeren Raum. Wird es gelingen, die Pandemie zu überwinden? Was passiert, wenn das Virus uns noch einmal auf unbestimmte Zeit in die Isolation zwingt? Das Karussell im Kopf mittels schreiben zu verlangsamen ist Handwerk, Kunst und nicht zuletzt Therapie.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/schreiben-gegen-stress-zustandsskizzen-aus-der-pandemie.976.de.html?dram:article_id=498255

Last modified: 4. Juni 2021

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