Die Wahl ist gelaufen. Der Kampf beginnt.
Heute ziehen wir uns fein an, richten die Frisur, legen Make-up auf – Pardon! – eine Maske an und wählen den zwanzigsten Deutschen Bundestag. Am Abend wissen wir zwar, wie die Parteien abgeschnitten beziehungsweise wie viele Bürger sie gewählt haben. Jedoch: Alles bleibt so offen wie bisher. Der Wahlkampf war ein laues Lüftchen gegen den Sturm, der im politischen Berlin am Morgen danach toben wird. Ab morgen wird auf Teufel komm raus um die begehrten Spitzenjobs geschachert. Selbst für Ressorts und Positionen, die sich weniger als Brett für den ganz großen Sprung eignen, stehen die Kontrahenten mit gezückten Waffen bereit.
Wann die Gefechte beendet sein, die Plätze im Parlament eingenommen und der Kanzler/die Kanzlerin gewählt sein werden, ist nicht abzusehen. Und es ist keineswegs die Frage ob, sondern wann Wahlversprechen dem Poker um Macht und Posten zum Opfer fallen. Was ich als brave Wählerin, aber leider grunddoofe Bürgerin vor jeder Wahl erneut verdränge, um überhaupt zur Wahlurne zu gehen und nicht desillusioniert darauf zu verzichten, mein Kreuzchen zu setzen: Es sind halt die „Sachzwänge“, die die Umsetzung der Parteiprogramme nach den Koalitionsverhandlungen verhindern.
https://www.perlentaucher.de/buchKSL/politische-buecher-2021.html
Last modified: 13. September 2021