Blockadebrecher

von HKWs Pinnwand

Zurück auf Anfang. Ist das die Lösung?

Es nutzt nix, ich werde nicht warten und über die Gründe grübeln, weshalb ich in eine Schreibblockade geschlittert bin. Schreiben gehört zu meinem Leben, ich schreibe jeden Tag und werde jetzt auf gar keinen Fall damit aufhören.
Natalie Goldberg wird mir auch dieses Mal aus der Misere helfen, da bin ich sicher. Mit ihrem Rat „Manchmal reicht schon eine Kleinigkeit, um sich mental auf einen anderen Weg zu bringen, wenn man die Themen, über die man gewöhnlich schreibt, satt hat“ ermunterte sie mich, meine alten Themenzöpfe abzuschneiden und Mein blauer Lippenstift an den Start zu bringen.
Der Griff zu Natalies Longseller Schreiben in Cafés (Autorenhaus Verlag) ist einmal mehr das Mittel meiner Wahl. Ich lese die Kapitel „Zurück zu den Anfängen – Stift und Papier“ und „Erste Gedanken“. Verhalte mich bewusst wie eine Anfängerin: Wie lerne ich schreiben? Ich nehme mir vor, morgen mit Notizbuch und Stift anstatt mit dem Notebook in der Tasche ins Café zu gehen. Nur keinen Druck aufbauen, unter Zwang werde ich kaum in meinen Rhythmus zurückfinden. Apropos Café: Dem Schreiben in Cafés widmet die Autorin lediglich ein Kapitel; der Buchtitel sollte nicht falsch verstanden werden.

Mein erster Schritt zum „Wiedereinstieg“ (ein wenig Übertreibung sei erlaubt) wird also wie folgt aussehen: Platz in der Ecke oder am Fenster suchen, Milchkaffee und Kuchen (ja, auch das muss sein) bestellen, Notizbuch und lila Fineliner (der hat mir schon oft geholfen, wenn ich schwierige Gedanken zu Papier bringen wollte) auf den Tisch legen, Brille aufsetzen, einen ersten Schluck Kaffee trinken, den Kuchen kosten, ein paar Mal tief durchatmen und dann Natalies Tipps befolgen:

Halten Sie Ihre Hand in Bewegung. Halten Sie nicht inne, um die Zeile noch einmal zu lesen. Das würde eine Verzögerung bedeuten – den Versuch, die Gedanken unter Ihre Kontrolle zu zwingen.

Streichen Sie nichts. Das würde bedeuten, dass Sie schon während des Schreibens redigieren. Selbst wenn Sie etwas schreiben, was Sie nicht schreiben wollten, lassen Sie es stehen.

Kümmern Sie sich nicht um Rechtschreibung, Zeichensetzung oder Grammatik. Sie sollten nicht einmal darauf achten, ob Sie über den Rand schreiben oder auf Linie bleiben.

Lassen Sie sich gehen.

Denken Sie nicht. Versuchen Sie nicht, logisch zu sein.

Weichen Sie dem wunden Punkt nicht aus. Wenn Sie etwas schreiben, was Sie erschreckt oder Ihnen das Gefühl gibt, sich bloßzustellen, bleiben Sie dran. Wahrscheinlich steckt darin jede Menge Energie.

Ich werde mich diesen Regeln stellen, auch der Aufforderung, sitzen zu bleiben, nicht wieder aufzuhören, bis ich in Fluss kommen werde. „Sie müssen ein tapferer Krieger sein“, sagt Natalie Goldberg.

Meine aktuelle Schreibstimmung: Think positive!
Der Lippenstift: „Whisper me wishes“ von P2      HKW_Website_ Icon Artikelende

Last modified: 27. Februar 2018

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