Wieso soll ich mit der Hand schreiben, wenn das Notebook startbereit vor mir steht?
Wenn es nicht so gefährlich und heimtückisch wäre, könnte man das Coronavirus bedauern. Seit Monaten muss es für jede Erklärung herhalten. „Aufgrund von Corona“, „wegen Corona“, „weil Corona noch immer aktiv ist“. Wie oft flechten wir diese oder ähnliche Worte in unsere Sätze ein, um zu unterstreichen, weshalb im Grunde nichts mehr ist, wie wir es gewohnt sind oder wie es vor Corona war.
In mehreren Blogbeiträgen beschwerte ich mich auf Mein blauer Lippenstift darüber, unter der von der Pandemie ausgelösten Nachrichtenflut zu leiden. Mich ihr einfach nicht entziehen zu können. Mich eben nicht auf einer Insel zu verstecken, wohin mich weder das Virus noch die Information Overload verfolgen.
Wie schaffe ich es, mich vom Internet fernzuhalten, während ich schreibe? Mein Notebook loggt sich zu Hause wie im Café automatisch ins Netz ein. Diese Funktion lässt sich mit einem Klick deaktivieren, schon klar. Allein, ich TUE es nicht! Aus diesem Grund tappte ich heute Morgen zwei Blocks weiter ins Schreibwarengeschäft, um eine Packung Bleistifte und ein Dutzend Notizblocks zu kaufen. Jeder Trick, der mein Gehirn weg von den (Pandemie-)News und hin zu meinen Texten lotst, ist ein guter Trick.
Last modified: 22. September 2020
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