Sklaverei ist weltweit geächtet. Beendet ist sie jedoch keineswegs.
Das Foto ging um die Welt. Was man darauf sah, erschütterte und empörte gleichermaßen: Ein dunkelhäutiger Mann wird an einen Strick gefesselt von berittenen Polizisten durch die Straße geführt.
Das erinnert an Sklaverei, die es in unserer modernen, aufgeklärten Gesellschaft gar nicht mehr gibt. Die Sklaverei gilt als offiziell abgeschafft. Den bärenstarken Afrikaner, von weißen edlen Herren verschleppt, verkauft, geknechtet und nach Belieben bis in den Tod misshandelt, sucht man heute glücklicherweise vergeblich. Die Sklaverei ist jedoch mitnichten abgeschafft. Es sind vor allem Frauen und Mädchen, die in vielen Ländern nach wie vor als Sklavinnen gehalten werden.
Sklaverei hat diverse Gesichter, die Definition des Begriffes ist schwierig. Fakt ist, Frauen sind noch immer Leibeigene, werden noch immer ausgebeutet, sorgen noch immer für den Wohlstand ihrer meist männlichen Eigentümer.
Das Bild des gefesselten Mannes mag medienwirksam sein. Es sorgt kurze Zeit für Empörung, zeugt es doch von Machtmissbrauch und Rassismus. Mit Empörung bewirkt man allerdings überhaupt nichts. Entscheidend ist die Auseinandersetzung mit dem Status quo: Wo steht die weltweite Gemeinschaft bei der nachdrücklichen Forderung des Schutzes zur Einhaltung der Menschenrechte? Und: Wann setzen sich Frauen in Machtpositionen endlich wirkungsvoll für die körperliche wie geistige Unversehrtheit ihrer Geschlechtsgenossinnen ein?
Last modified: 31. August 2019