Meine Schulzeit liegt gefühlte Lichtjahre zurück. Trotzdem hängt ein Stundenplan an der Wand.
Noch einhundertneunundsiebzig Tage oder fünfundzwanzigeinhalb Wochen. Dann wird der März 2021 vorüber sein. Am einunddreißigsten März ist der Winter zu Ende. Das ist weder kalendarisch noch meteorologisch korrekt, sondern von mir festgelegt. Sechs Monate müssen wir durchhalten, bis wir die Zeit der Pandemie überstanden haben werden, vor der sich alle am meisten fürchten. Vor den kommenden Monaten warnen Experten eindringlich. Den Ernst der Situation zu bezweifeln könnte sich also als fatal erweisen.
Eine harte Zeit steht uns bevor, und das, nachdem wir bereits mehr als ein halbes Jahr mit der Bedrohung durch das Virus leben. Mir geht bisweilen die Energie aus. Ich bin ganz schlecht im Warten, reagiere ungeduldig, manchmal niedergeschlagen und hoffnungslos. Was für eine Autorin nicht eben die besten Voraussetzungen sind, um etwas zu Papier zu bringen. Da ich schon immer leidenschaftlich Listen schrieb, stelle ich einen Hausaufgabenplan für die kommenden fünfundzwanzigeinhalb Wochen auf, wobei ich für jede erledigte Schreibaufgabe ein rotes Häkchen setzen werde. Am Ende jeder Woche sehe ich dann rot auf weiß, ob mein Etappenziel erreicht ist. Ich setze auf den erzieherischen Erfolg. Sollten Haken fehlen, kuriert mich das Gefühl, versagt zu haben, hoffentlich für die folgende Woche.
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Last modified: 2. Oktober 2020