Meine Lust-Liste

von Lifestyle

Frauen schreiben Listen. Nein, nicht weil wir uns nix merken können, sondern weil wir gerne den Alltag im Griff haben, weil wir sicherstellen wollen, dass jede Aufgabe erledigt wird. Dank unserer Listen sind wir Wonder Women, die alles schaffen.

Von der Wonder Woman bin ich weit entfernt, ich kriege längst nicht alles hin, was ich mir vornehme. Listen schreibe ich trotzdem. Was manchmal frustrierend sein kann, wenn beim Überprüfen nicht hinter jedem aufgeführten Punkt ein Häkchen steht. Neben den To-do-Listen für meine Arbeit als Autorin schreibe ich Einkaufslisten, Kofferpacklisten, Buchlisten, Haushaltslisten für die lästigen Aufgaben und welche für die weniger lästigen, Geburtstagslisten, Weihnachtseinkäufelisten…

Kürzlich kam noch eine weitere Liste hinzu. Die schrieb ich, nachdem mir bewusst geworden war, dass es Spaß machen könnte, zu lesen, was ich im Leben wirklich mag, was ich genieße, was mich glücklich macht. Damit meine ich nicht die großen, meist unerreichbaren Träume, nicht den Ferrari in der Garage, die ultimative Luxusreise oder die Villa am See. Meine Lust-Liste enthält all die kleinen Dinge, die mein Leben, privat wie beruflich, angenehm und irgendwie doch luxuriös machen, die sich im Lauf meines Lebens zum Synonym für Wohlbefinden entwickelten. Und da ich als freiberufliche Schreiberin arbeiten kann wann, wo und wie ich will, sind die meisten Punkte meiner Lust-Liste ebenso wichtig für meine Arbeitslaune (und nicht selten auch für den Erfolg). Vielleicht sollte ich sie deshalb treffender meine „Arbeits-Lust-Liste“ nennen.

Auf Mein blauer Lippenstift verrate ich jetzt zum ersten Mal, was auf meiner Lust-Liste steht. Mindestens ein Detail, besser sind mehrere, brauche ich, um in Schreiblaune zu kommen.

Loftfeeling
Meine Gedanken brauchen Raum. Im kleinen Kämmerlein zu arbeiten bringt keinen Spaß – und keine Ideen.

Yoga-Outfit
Es gibt Autoren, die sitzen in Anzug und Krawatte am Schreibtisch. Ich ziehe es vor, in bequemen Klamotten zu schreiben. Olle Joggingbuxen kann ich nicht leiden, ich liebe den angenehm soften Zwiebellook meiner Yogakleidung.

Leggings und Kaftan
Die Alternative zum sportlichen Dress und wenn ich Lust auf bunte Designs habe: Leggings mit langen, weichen, luftigen Kaftans drüber.

Ballerinas
Draußen bevorzuge ich Chucks, Sneakers oder Stiefel. Durch die Wohnung tigere ich mit superleichten Ballerinas.

Ohrringe und Armbänder
Schmuck anzulegen ist eine bewusste Entscheidung. Ich trage ihn selten. Das gilt auch für Uhren. Was aber niemals fehlt, sind Ohrringe und Armbänder, meine „Statement Pieces“.

Markisen
Dieser Lust-Punkt hat sich auf die Liste geschlichen. Er gehört eigentlich auf die Traum- oder Noch-zu-verwirklichen-Liste. Ich sitze leidenschaftlich gern unter Markisen. Oder genauer (keine Ahnung, weshalb): unter grün-weiß oder gelb-weiß gestreiften Markisen. Diese Schattenspender dürfen gerne über einer Terrasse mit Blick auf das Meer angebracht sein.

Stammlokal
Uns Zuhause-Arbeitern fällt schon mal die Decke auf den Kopf. Dagegen hilft das zweite Wohnzimmer, auch Stammlokal genannt. Dort rettet man sich hin, um Menschen zu sehen, Zeitung zu lesen und mit der Kellnerin oder anderen (Stamm-)Gästen zu reden. Danach geht man mit sich im Reinen nach Hause und schreibt weiter.

Bücher
Bücher sind meine Leidenschaft, Lust und Passion. Ich staple sie überall. Und ich brauche sie um mich herum, wenn ich schreibe. Bücherstapel auf dem Boden sind kein Zeichen von Unordnung, sondern pure Inspiration.

Bunte Wände
Kahle, weiße Wände fördern angeblich die Kreativität. Nicht bei mir. Ich mag bunt bemalte Wände oder zumindest viele, viele Bilder, Fotografien, Collagen …

Wein
Gehe ich am Abend ins zweite Wohnzimmer, wartet dort ein wunderbar leichter portugiesischer Rosé. Nach der Arbeit Krimis lesen und nachdenken im Sessel des ersten Wohnzimmers lässt sich dagegen gut mit einem Glas kühlen Weißwein oder (ausschließlich an sehr kalten Winterabenden) einem kleinen Glas schweren Roten.

Cocktails
Klingt altmodisch, gehört aber zu meinen Vorlieben: die Blue Hour. Da ich leider nicht ständig in der City lebe, fehlt mir bisweilen eine Anlaufstelle für diese Leidenschaft. Am allerliebsten nippe ich an einem Cocktail in der Bar eines Luxushotels. Ein Spleen steht jedem Menschen zu, oder?

Musik
Green Day und Seeed hören bringt mich aus dem Alltag raus. Aber richtig gut geht es mir mit Jazz, Swing oder Soulmusik. Am besten live in meinem Lieblingsclub (http://www.a-trane.de/).

Meine aktuelle Schreibstimmung: Ein Vorsatz: Ich schaue künftig auf die Lust-Liste, wenn der Herbstblues mich einzuholen droht.
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Last modified: 26. Oktober 2016

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