Noch wenige Tage bis Weihnachten. Werde mich mit der Welt versöhnen.
Ein negativer Mensch bin ich im Grunde genommen nicht. Im Grunde genommen bedeutet, ich lasse mich ziemlich schnell rüberziehen in die Pessimistenecke. Zum Beispiel wenn ich Nachrichten lese oder höre, wie etliche Blogtexte auf Mein blauer Lippenstift beweisen. Das wird auch künftig so bleiben, ich will und werde mich empören über nationale wie internationale Themen, über offenkundige Inkompetenz oder Dummheit in der Politik und von Politikern.
In vier Tagen ist der 24. Dezember und damit ein Datum, dass sich wie kein anderes eignet, versöhnliche Töne anzuschlagen. Das mag auf Kritik stoßen, schließlich kennen Armut, Hunger, Krieg und Terror weder Versöhnung noch gestatten sie eine kontemplative Auszeit. Dennoch steht es uns Menschen zu, sich bisweilen zu entziehen, die Gedanken in eine andere – positive – Richtung zu lenken, auf Nachrichten zum Weltgeschehen bewusst zu verzichten. Diese Freiheit nehme ich mir für einige Tage. Ich werde Musik, aber keine Nachrichten hören, lesen, aber keine Zeitung aufblättern, im Internet nach Kino- oder Theaterprogrammen schauen, aber Websites geschlossen halten, auf denen ich mich üblicherweise über das Tagesgeschehen informiere.
Mag sein, das klingt banal, sentimental und naiv. So what? Vielleicht freuen sich meine Leser trotzdem über die folgenden – positiven – Anregungen.
Das Jahr 2018 hatte Erfreuliches zu bieten.
Entgegen unserer subjektiven Wahrnehmung wird offenbar auch nicht alles schlechter.
Bei Eric Claptons Weihnachtsalbum lässt sich wunderbar abschalten (Happy Xmas, Polydor).
All die kleinen Familienkatastrophen trägt Autor Maruan Paschen in seinem Roman Weihnachten zusammen (Matthes & Seitz Verlag) und der Kabarettist Horst Evers stellt fest: Früher war mehr Weihnachten (Rowohlt Verlag).
Last modified: 20. Dezember 2018