Zwei Schrittchen vor, ein Schritt zurück

von Allgemein

Von der tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau sind wir ohnehin noch immer Lichtjahre entfernt. Nun verstärkt die Pandemie die Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Verliererinnen sind einmal mehr die Frauen.

Melden Handelsunternehmen Konkurs an, trifft das in erster Linie die Frauen, die in dieser Branche wesentlich häufiger arbeiten als Männer. Ein schwedischer Modefilialist kündigt pandemiebedingt Entlassungen an. Gefeuert sollen vorwiegend Mütter und Alleinerziehende werden. Seit Monaten harren Eltern im Homeoffice aus. Neben dem Bürojob am heimischen Küchentisch betreut die Mutter das Kitakind und unterstützt daneben die älteren Kinder beim Homeschooling. Einkaufen, kochen, waschen und putzen, dies sei am Rande erwähnt, bleiben oftmals ebenfalls an der Frau hängen. Das bedeutet zwar nicht, dass Männer sich nicht beteiligen, sich nicht einbringen in die Familienarbeit. Doch viele sehen das eher als freiwillige Kann-Leistung denn als selbstverständliche Pflicht, die Hälfte aller anfallenden Aufgaben zu übernehmen.
Über eine Frauenquote in Vorständen von Großunternehmen zu diskutieren dürfte derzeit am Thema vorbeigehen. Wer unterstützt die Frauen, deren Einkommen es nicht erlaubt, professionelle Haushaltshilfe zu finanzieren oder die Kleinen von einer Nanny betreuen zu lassen? Wir wäre es dagegen, würden Frauen für Frauen eintreten, indem Top-Managerinnen und Unternehmerinnen sich aktiv für ihre Geschlechtsgenossinnen einsetzten, die sich durch die Pandemie in einer prekären Lage befinden oder aufgrund der Mehrfachbelastung mit ihren Kräften am Ende sind? Man nennt das Solidarität.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/soziologin-allmendinger-ueber-corona-und.1008.de.html?dram:article_id=490475

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/corona-frauen-als-wirtschaftliche-verliererinnen-der-pandemie

Last modified: 17. Februar 2021

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